Passive Sonnenenergienutzung
Was muss man bei der passiven
Sonnenenergienutzung beachten? Für uns beginnen die Überlegungen zur
Sonnenenergienutzung bereits bei der Wahl des geeigneten Grundstücks, in
Verbindung mit dem dort gültigen Bebauungsplan. Bei der Planung wurden folgende
Punkte beachtet.
- Eine möglichst kompakte Bauform wählen
- Je größer die Oberfläche im Verhältnis
zum Volumen, desto sind die Wärmeverluste. Eine kompakte Bauweise
verringert die Heizkosten.
- Schatten ist im Sommer nötig, im Winter
unerwünscht
- Die Sonneneinstrahlung, die im Winter das
Haus kostenlos mitheizt führt im Sommer leicht zur Überhitzung. Deshalb
sind geeignete Schattenspender anzubringen. Baulich ist dies durch genau
abgestimmte Dachübersprünge oder die Bepflanzung mit geeigneten
Laubgehölzen auf der Südseite möglich. Technisch können bewegliche
Rollos oder Fensterläden verwendet werden.
- Räume intelligent anordnen
- Im Haus gibt es Räume, die wärmer sein
sollten, andere können etwas kühler sein. Räume mit hohem
Heizwärmebedarf sind im Süden anzuordnen, Schlafräume auf der Nordseite.
- Wärmedämmung ist das wichtigste
- Die Wärmeschutzverordnung schreibt bei
Neubauten vor, welche Maßnahmen mindestens getroffen werden müssen.
Darüber hinaus steht es jedem Bauherren frei, diese Vorschriften noch zu
überbieten. Die Dämmschicht muss möglichst gleichmäßig das gesamte
Gebäude umgeben, d.h. bereits unter der Bodenplatte im Keller beginnend bis
zum First ausgeführt sein.
- Fenster sind das Tor zur Sonne
- Auf dem Gebiet der Glas- und Fenstertechnik
gab es in den letzten Jahren rasante Fortschritte. Die energetisch besten
Fenster haben heute eine Dreischeibenverglasung mit hochwärmegedämmten
Rahmen. Sie erreichen bereits Dämmeigenschaften, die so gut sind wie die
der gedämmten Wände. Ein nach Süden gerichtetes Fenster fängt Sonne und
Wärme ein, ein Fenster nach Norden nur diffuses Streulicht. Nach Osten und
Westen geht der Energiegewinn gegenüber einem Südfenster um ca. 10-20
Prozent zurück, nach Norden hin kann kein Energiegewinn mehr erzielt
werden.
- Passive Wärmespeicher in das Haus einplanen
- Die Wärmeenergie, die durch Sonnenenergiestrahlung
tagsüber ins Haus einstrahlt soll durch massive Böden und Wände
gespeichert und gepuffert werden. Man sollte bei der Planung auf die Wahl,
Anordnung und Größe solcher inneren Speichermöglichkeiten achten
- Durch
richtige Lüftung Energie sparen
- Da ein Haus und die Bewohner Frischluft
benötigen, muss permanent oder regelmäßig gelüftet werden. Durch lüften
über offene Fenster erfolgt dies nur unkontrolliert, ungleichmäßig und
nur mit Energieverlusten (Winter). Ratsam sind Lüftungsanlagen mit
Wärmerückgewinnung.
- Ein Solarhaus ist ein ganzheitliches System
- Bei der Planung eines Solarhauses kann man
einem Bauherren nur empfehlen, einen in Solararchitektur erfahrenen
Architekten oder Ingenieur zu Rate zu ziehen, denn alle Maßnahmen der
passiven Solarenergienutzung können nicht unabhängig voneinander, sondern
nur in einem Gesamtkonzept geplant werden.
Wenn alle beschriebenen Maßnahmen zur
Reduzierung des Energiebedarfes durchgeführt werden, muss die Heizungs- und
Warmwasserbereitungsanlage darauf abgestimmt sein, denn trotz der passiven
Solarenergienutzung kann man hierzulande meist nicht auf eine konventionelle
Heizung komplett verzichten. An die Heizung werden ganz besondere Anforderungen
gestellt. Da die Sonnenstrahlung schwankt, kommt es zu starken äußeren
Temperaturwechseln. Um die Behaglichkeit in den Räumen sicherzustellen, muss
die Heizungsanlage diese Schwankungen erkennen und ausgleichen. Sie benötigt
eine intelligente abgestimmte Regelung. Vorteilhaft sind Heizsysteme, die das
solare Überangebot in den Südräumen zur Beheizung der Räume auf der
Nordseite nutzen (Solaranlage mit Heizungsunterstützung, gekoppelt an eine
Lüftungsanlage, gesteuert durch ein Gesamtregelsystem (EIB/LCN)
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