Fachgerechte Fenstermontage |
Die luftdichte Montage der Fenster ist Stand der Technik
Warum müssen Fenster luftdicht montiert werden?
Im Jahre 1997 wurde vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg veröffentlicht,
daß der dauerhaft luftdichten Montage von Fenstern eine erhebliche
Bedeutung zukommt.
Der Hintergrund dieser Veröffentlichung sind Forderungen in der DIN 4108, die
seit Jahren bereits eine luftdichte Ausführung der Fensteranschlussfugen
zwingend verlangen.
Wie blower-door Tests beweisen reicht PU-Schaum allein nicht aus, um die Fugen
dicht zu bekommen.
Ein modernes dichtes Haus ist vergleichbar mit einem
Schnellkochtopf.
Ein Schnellkochtopf ist luftdicht. Im Topf ist mehr Feuchtigkeit aus außerhalb,
bei gleichzeitig höherer Temperatur. Dies erzeugt einen Dampfdruck, welcher mit
gewaltiger Kraft durch das Sicherheitsventil entweicht.
Die Luftfeuchtigkeit in einem Haus ist in der Regel ebenfalls höher als außerhalb.
Die Temperaturen sind innerhalb eines Hauses ebenfalls höher als draußen.
Dadurch entsteht im Haus ein Dampfdruck. Dieser ist zwar nicht vergleichbar mit
dem Druck in einem Schnellkochtopf, aber er ist da, 24 Stunden am Tag und ca.
200 Tage im Jahr (Heizperiode). Werden jetzt Dach und Wände luftdicht
gefertigt, sind die Fensteranschlußfugen die Angriffspunkte für den
Dampfdruck.
Ohne eine innere Abdichtung, besteht -bei heutiger
Niedrig-Energie-Bauweise- die Gefahr, daß bedingt durch den inneren Dampfdruck,
die Raumfeuchtigkeit in die Dämmung zwischen Fensterrahmen und Wand wandert.
Dort kühlt sie ab und schlägt sich als Tauwasser (Kondeswasser) nieder.
Eine feuchte Dämmung ist vergleichbar mit einem feuchten Pullover, die Wärmedämmung
ist dahin! Nur eine auf Dauer trockene Fugendämmung kann den Fensteranschluss
warm halten.
Wird eine Fuge auf Dauer durchfeuchtet, bleiben Schimmelpilze an der Fensterlaibung nicht aus!
Um diesen Schaden zu verhindern wird daher in den einschlägigen Normen
(VOB, DIN 18355, RAL-Montagerichtlinien, Technische Richtlinien des
Glaserhandwerks etc.) seit Jahren die luftdichte Montage verlangt.
Seit Jahren informieren die Bundes- und Landesinnungsverbände des
Glaserhandwerks ihre Mitglieder über diese Forderungen. Die einschlägige
Literatur ist voll von Artikeln über dieses Thema.
Daher kann seit 1998 diese Montageart als Stand der Technik
angesehen werden.
Ein Beispiel eines Bauanschlusses nach DIN 4108
Profil: Rehau Brillant Design mit einem 70 mm tiefen Rahmen erreicht es einen
UR-Wert von 1,1 W/m² x K
Die luftdichte innere Abdichtung erfolgt hier mit einer Hinterfüllschnur und
Silikon. Die Schlagregendichte, aber diffusionsoffene Abdichtung außen erfolgt
mit einem Illmod-Band.
Die innere Abdichtung mit Silikon kann dann erfolgen, wenn die Fensterlaibung
durch den Maurer glattgestrichen ist.
Fehlt dieser Glattstrich, wird ein dampfdichtes Vlies empfohlen, das auf den
Rahmen und die Wand geklebt wird. Dieses Vlies kann anschließend überputzt
werden.
Wie die luftdichte Montage im Detail letztlich Ausgeführt wird bleibt jedem Fenstermonteur offen. Der Grundsatz Innen dichter als Außen muß jedoch beachtet werden. PU-Schaum allein reicht nicht aus!
Ein Beispiel eines Fußpunktes bei Balkontüren
Wichtig bei Verbreiterungsprofilen, ohne ein Kompriband zwischen Rahmen und erster Verbreiterung kann eine Luftdichtheit gemäß Wärmeschutzverordnung DIN 4108 in der Regel nicht erreicht werden.
Auch hier gilt der Grundsatz: Innen dichter als außen
Anwendungsbeispiel der Firma Illbruck, bei gedämmtem Mauerwerk.
http://www.bautechnik-illbruck.de/
Alternativ zu den oben gezeigten Beispielen wird hier die Luftdichtigkeit mit
einem inneren Butylband erreicht.
Mehr Anwendungsbeispiele finden Sie direkt bei Illbruck. (mehr)
Sie wollen noch mehr über Verordnungen und Regelwerke wissen, die die innere
Abdichtung, bzw. die luftdichte Fenstermontage vorschreiben?
Dann schauen Sie mal beim Schreinermeister und öffentlich bestellten und
vereidigten Sachverständigen Klaus-Hermann
Ries rein.