21.10.2002

Entscheidungen und Begründungen

 

Im Laufe einer Hausplanung müssen Entscheidungen getroffen werden. Diese Entscheidungen werden aufgrund unterschiedlicher Faktoren getroffen. Wir legen hier dar, welche Faktoren uns zu den entsprechenden Entscheidungen bewegt haben.

 

Wir haben uns am 21.10.2002 entschieden, dass wir unser Energiesparhaus 40 ("Tendenz zum Passivhaus") durch die Fa. Laukhuf Baumanagement bauen lassen werden. Die obige Aussage "Tendenz zum Passivhaus" wird in den nachfolgenden Punkten erklärt.

 

Grundsätzliche Erklärungen zum Energiesparhaus 40 bzw. Passivhaus finden sie hier...

 

Zahlreiche Entscheidungen spiegeln sich bereits in unserer Baubeschreibung vom 21.10.2002 wieder. Einige Entscheidungen werden nachfolgend genauer erklärt.....

 

Bauweise

 

Wir haben uns für die Passivhaus-Bauweise (verbessertes Energiesparhaus 40)  entschieden. Unser Haus soll nach neusten baubiologischen und energetischen Gesichtspunkten errichtet werden, wir wollen ein modernes Haus bauen, das auch den zukünftigen Entwicklungen in den nächsten 10-15 Jahren standhält oder leicht ausbaufähig ist. Wir wollen Energie einsparen, wo die Einsparung Sinn macht und auch ökonomisch vertretbar ist. Aufgrund unserer Lebensauffassung wollen wir selber unseren Teil zur Primärenergieeinsparung beitragen. Prinzipiell unterscheidet sich das Energiesparhaus 40 vom Passivhaus in Details, die wir in den Grundlagen zum Energiesparhaus 40 erklärt haben. Das Energiesparhaus 40 wird von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit einem zinsgünstigen Kredit gefördert. Bei Antragstellung für den Kredit (50.000€ zu Stand 10.10.2002 effektiv 4.56 %) müssen Sie sich entscheiden, ob Sie ein Energiesparhaus 40 oder Passivhaus bauen wollen. Beide Häuser werden mit der selben Kreditsumme gefördert. 

Da die "Fördersumme" gleich ist (Kredit muß zurückbezahlt werden!), macht es keinen ökonomischen Sinn, sich mit den Anforderungen des Passivhausinstitutes im Vorfeld zu sehr einzuschränken.  

 

 

Zertifizierung

 

Passivhäuser können nach der vom Passivhausinstitut Darmstadt vorgegebenen Bauweise errichtet werden (Zertifizierung durch das Passivhausinstitut) oder lediglich den KfW-40-Standard erfüllen. Eine Bauweise nach dem Standard des Passivhausinstitutes erfordert, dass alle Bauteile die Norm des Passivhausinstitutes erfüllen. Wir haben uns entschlossen, die Zertifizierung nicht anzustreben, weil wir z.B. einen Keller wollen, der ins Haus integriert ist. Bauteile, wie Fenster, Türen, Wandmaterialien, etc. sollen natürlich die Norm erfüllen, jedoch können auch Bauteile eingebaut werden, die die Norm noch nicht erreicht haben. Hier wird auf die Ökonomie der Bauweisen größeren Wert gelegt. Unterm Strich werden wir jedoch die Maßstäbe und Anforderungen des Passivhaus-Institutes nahezu einhalten, wo diese auch ökonomisch vertretbar sind.

 

Hausform

 

Die äußere Form unseres Hauses haben wir weitgehend (vergleiche Entwürfe für unsere Bauvoranfrage) selber entworfen. Natürlich haben wir Anregungen aus Musterhausausstellungen oder Architektenentwürfen aus Zeitschriften oder aus dem Internet als Anregung verwendet. Die Aufteilung der Räume wurde schon an anderer Stelle begründet.

 

Unterkellerung, ja oder nein?

Die Frage wird mit einem klaren ja beantwortet. Der Keller ist für uns als Lagerraum unbedingt notwendig. Zudem wollen wir einen Technikraum im Untergeschoss, wo z.B. die Waschmaschine laufen kann, auch wenn niemand Zuhause ist. Ebenso soll ein Trockner, ein Zentralstaubsauger, eine "Heizungsanlage", der Solarspeicher und weiteres Gerät untergebracht werden. Die großzügig aufgeteilten Wohnräume mit wenig Lager- oder Abstellplatz erfordern Lagerkapazitäten im Untergeschoss. Die Lagerräume müssen jedoch gut belüftet sein, dass weder Kleidung noch Möbel zu "muffeln" anfangen. Der Keller soll leicht und schell erreichbar sein. Es macht für uns keinen Sinn, den Keller vom Wohnraum abzutrennen, wie dies in vielen Passivhäusern der Fall ist. Wir wollen nicht durch die Haustüre die Wohnung verlassen müssen, um in den Waschraum oder Weinkeller zu gelangen. Hier zählt Bequemlichkeit, welche für uns vor dem strengen Passivhauskonzept steht. Fundamentalisten sei gesagt, dass es besser ist ein funktionsfähiges Haus in Passivhausbauweise zu bauen, als nur ein Niedrigenergiehaus zu errichten. 

 

 

Perimeterdämmung unter der Bodenplatte

 

15.09.2002

Perimeterdämmungen auf Basis von Styrodur oder vergleichbar unter der Bodenplatte sind umstritten. Erfahrungen mit Foamglas existieren dagegen schon lange. Ein neues Produkt stellt dagegen der sog. Foamglasschotter oder Schaumglasschotter (z.B. Millcell oder Misapor) dar. Schaumglasschotter wird aus Altglas hergestellt, ist somit ressourcenschonend und einfach in der Verarbeitung. Wir wagen den Versuch. 35 cm verdichteter Schaumglasschotter unter unserer Bodenplatte übernimmt die Dämmung nach unten. Da das Haus auf Glas stehen wird, muß der Blitzschutz an die neue Situation angepasst werden. Der verwendete Schaumglasschotter von Misapor  hat folgende K-Werte:

K-Werte bei eingebautem Festmaß

10 cm
15 cm
20 cm
25 cm
30 cm

 

0.91 W/m2K
0.606 W/m2K
0.420 W/m2K
0.320 W/m2K
0.266 W/m2K

Damit erreichen wir unter der Bodenplatte eine hervorragende Dämmwirkung zu einem Preis von ca. € 5.000,- (Materialpreis bei 35cm Dicke) 

Entwässerung und Drainage

 

15.09.2002

Die Drainage der Baugrube wird im unteren Bereich des Schaumglasschotters erfolgen, damit die Bodenplatte "trocken" bleibt und die Perimeterdämmung ihre wärmende Funktion übernehmen kann. 

 

 

Fundamenterder

 

21.09.2002

Der Fundamenterder wird klassisch in der Bodenplatte eingebaut. Zusätzlich wird eine "Blitzschutzanlage" dergestalt eingebaut, dass zusätzlich alle Metallteile des Daches (Dachrinnen, Ortgangabdeckungen, Metallpfeiler, Kamin, etc.) an eine Blitzschutzanlage mit Staberdern angeschlossen werden, die Verbindung zum Fundamenterder haben. Staberder können mit der Zeit "wegrosten". Da die Staberder jedoch aus dem Erdreich herausragen, können diese nach 10 Jahren erneuert werden ("doppelt gemoppelt" wird also reichen).  

 

Erdkeller und Vorratsraum

 

Warum wollen wir einen Erdkeller? Die Vorratslagerung von frischen Lebensmitteln und guten Tropfen erfordert eine entsprechende Lagermöglichkeit, die in warmen Kellern nur bedingt möglich ist. Unser Erdkeller wird nicht das Temperaturniveau eines klassischen Weinkellers erreichen, jedoch wird er der kühlste Raum im Haus werden. Mit diesem Keller schränken wir wiederum das Passivhauskonzept ein, dessen sind wir uns bewusst. Die Bauweise des Kellers wird in der Feinplanung festgelegt. Der Keller sollte kühl sein (10 Grad), die Luftfeuchtigkeit sollte den Bedürfnissen entsprechen. Der Erdkeller soll in Tonziegel-Mauerwerk ausgeführt werden, die Perimeterdämmung wird den restlichen Teil des Hauses warm einpacken (dicke PU-Dämmplatten für Decken und Wände zu Treppenhaus und Waschküche), damit uns der Keller nicht das Passivhauskonzept durcheinander bringt. Die Kellertüre zum Treppenhaus soll passivhaustauglich sein. Die Wände des Kellers bleiben unverputzt und werden nicht gestrichen. Ein Estrich soll in diesem Bereich ebenfalls entfallen. Die Öffnung des Erdkellers (offene Bodenplatte) wird mit Backsteinen abgedeckt. Der Vorratraum soll eine eigene, kleine "Lüftungsanlage" aus einem "zeitgesteuerten Rohrlüfter" mit Erdwärmetauscher jedoch ohne Wärmerückgewinnung erhalten. 

 

 

Entwässerungsleitungen

 

Die Entwässerungsleitungen des Daches werden vollständig aus PE-Rohren hergestellt und an eine Zisterne (5000L) angeschlossen. Ob das Wasser für die Toilettenspülung verwendet wird, wird sich im Laufe der Bauphase entscheiden. Rohre werden zumindest ins Haus gelegt, so daß die Hauswasserstation jederzeit nachgerüstet werden kann.  

Alle anderen Entwässerungsleitungen (Abwasser) wird aus Kostengründen mit dem hierfür notwendigem Rohr ohne Anforderungen seitens der Baufamilie verlegt.

 

Wandbaumaterial

 

Wir haben uns für Hebelsteine entschieden. Die Holzständerbauweise kommt für uns nicht in Frage, da die Verarbeitung ein Höchstmaß an Genauigkeit erfordert, die nur von wenigen Herstellern erfüllt wird. Diese Entscheidung ist eine "Bauchentscheidung". Die Verarbeitung des Hebelsteines ist einfach, der Stein wird im Dünnbettverfahren zusammengesetzt, somit sind kaum Fugen vorhanden. Alle Installationen, die in die Wand integriert werden müssen, lassen sich leicht ausführen (herauskratzen der Schlitze). Der Stein hat einen guten K-Wert, es könnten schon alleine durch entsprechend dicke Steine die notwendigen K-Werte der Wände erreicht werden. Ferner müssen bei der Massivbauweise im Hausinneren keine Dichtfolien zur Abdichtung eingesetzt werden. Baubiologisch ist das Material für uns in Ordnung. Das Material kann zudem ohne großen "Abfall" oder besser gesagt Verschnitt verbaut werden. Hebelsteine werden auch für Außenwände und tragende Wände im Keller verwendet. Der Bereich des Erdkellers wird nach Möglichkeit mit Tonziegel/Tonziegel mit Betonfüllung gemauert.

 

Perimeterdämmung der Kellerwände

 

30.09.2002

Die Perimeterdämmung der Kelleraußenwände erfolgt mit Styrodur-Dämmplatten. Zwar ist Styrodur (XPS) umstritten, allerdings müssen wir Kompromisse eingehen. Giftige Gase entstehen vorwiegend bei der Verbrennung, welche nicht vorgesehen ist. Im 30 oder 60 Jahren wird Erdöl sehr rahr sein. Bis dahin wird die Recyclingtechnik soweit fortgeschritten sein, dass auch derartige Baustoffe wieder ökologisch aufgearbeitet werden können. 

 

Estrich

 

Wir haben uns entschlossen, im Erd- und Dachgeschoss auf einen Estrich zu verzichten. Im Erdgeschoss werden Terra-Cotta-Fliesen (Cotto) direkt auf die Betondecke "geklebt". Da der darunter liegende Keller weitgehend "beheizt" ist, wird die Betondecke dieselbe Temperatur annehmen, wie alle Bauteile im Haus. Eine Dämmung sehen wir daher nicht als notwendig an. Über die Südfenster im Erdgeschoss wollen wir im Winter solare Gewinne nutzen. Die Sonnenstrahlen treffen auf die dunklen Fliessen, die Wärme wird gespeichert. Durch einen Estrich würden wir Fliesen und Betondecke thermisch entkoppeln und somit die Speicherkapazität einschränken. Selbiges gilt für die "Kühlfunktion" im Sommer. Da die Betondecken (Decke zum Raum) auch nicht gedämmt wird, macht die Dämmung am Boden auch keinen Sinn. Die Funktion der Trittschalldämmung ist für uns ebenfalls kein Argument, da der Trittschall nur von den Bewohnern verursacht wird, also durch entsprechendes Verhalten verhindert werden kann. Mieter, die uns auf dem Kopf herumturnen werden wir nicht haben. Eine Fußbodenheizung kann, falls notwendig auch im Betonkern integriert werden (Betonkernaktivierung).  Uns ist klar, dass sich ein Boden kalt anfühlen kann, vor allem, wenn Fliesen als Bodenmaterial verwendet werden, diese "Kälte" wird jedoch durch einen Estrich auch nicht verhindert. 

16.08.2002

Auch im Kellergeschoss werden wir auf den Estrich vollständig verzichten. Unter der Bodenplatte wird eine etwa 35 cm dicke Schaumglasschotterschicht als Perimeterdämmung eingebracht werden, dass eine Dämmung auf der Bodenplatte mit PU- oder PS-Dämmplatten nicht mehr notwendig sein wird. Auch im Keller wird die Betonplatte so glatt ausgeführt werden, dass die Egalisierung durch den Estrich entfallen kann. Voraussetzung für eine saubre Betonplatte wird jedoch eine saubere und entsprechend vorsichtige Arbeitsweise aller am Bau Beteiligten sein. 

 

Erdgeschossdecke

 

Stichwort: Kabelführungen, Staubsauger, Wasserrohre Heizung, Lüftung

21.10.2002 Die genaue Ausführung wird in den Aufführungsplänen ersichtlich werden.

 

Sanitärinstallation EG

 

Stichwort: Duschwanne, Duschabtrennung, Fenster, Kosmetikschrank,Licht, Lüftung

 

Erdwärmetauscher

 

Unser Erdwärmetauscher wird durch die Fa. Münsing / Flein nach vorausgegangener Planung durch Herrn Stein eingebaut. In unserer Baubeschreibung wird der Erdwärmetauscher grob geschrieben.  

 

Zisterne

 

Material, Größe, Position, Ausstattung

30.09.2002

Die Zisterne wird auf Höhe der Speisekammer positioniert um auch das Wasser des Süddaches in die Zisterne leiten zu können. Anfänglich wird das Wasser lediglich für die Außenbewässerung Verwendung finden jedoch wird die Nutzung für WC-Spülung oder Waschen gleich vorgesehen, d.h. die Leitungen werden ins Haus geführt, aber nicht angeschlossen.

 

Regenrinnen

 

 

Fenster - Feststehend oder zum Öffnen?

 

Wir haben uns viele Gedanken gemacht, welche Fenster wir in der Zukunft benötigen, die man öffnen muss. Aus der Lebenserfahrung des Bauherren (inzwischen 7 Wohnungen, davon 6 Mietwohnungen) heraus, musste festgestellt werden, dass nicht jedes Fenster regelmäßig geöffnet wird. Ein Fenster wird meist nur zu Lüftungszwecken geöffnet. Die Lüftung erfolgt in unserem Haus weitgehend über die Lüftungsanlage, welche auf jeden Fall notwendig ist. Entscheidungskriterien sind für uns, ob das Fenster von außen erreichbar ist (Reinigung), ob der Raum ausreichend über Fenster belüftbar ist (Sommer, Übergangszeit), ob der Zugang zum Garten möglich ist. Als Ergebnis haben wir festgestellt, dass die Südfenster im Erdgeschoss nur eine Doppeltüre zum Balkon benötigen, dass nach Osten eine Fenstertüre notwendig ist, dass im Schlafzimmer zwei kleine Fenster nach Westen ausreichen und natürlich das WC-Fenster geöffnet werden muss. Alle andere Fenster können festverglast ausgeführt werden. Im Dachgeschoss müssen alle Fenster zu öffnen sein, da eine Außenreinigung sonst  ohne Leiter (Unfallgefahr) nicht möglich ist. Die Höhe der Fenstertüren im EG haben wir auf 2.30 Meter festgelegt, die restlichen Maße sind dem Fensterplan zu entnehmen.

Fenster im Keller werden nur dort angebracht, wo ein tatsächlicher Nutzen (Licht) besteht. Falls langfristig die Lüftung zu schwach ist, kann diese leicht verstärkt werden.

 

 

Fensterrahmen

 

Wir wollen nach Möglichkeit Kunststofffensterrahmen einsetzen. Zwar bestehen Kunststofffensterrahmen meist aus PVC, für welches derzeit noch kein vernünftiges Konzept für ein späteres Recycling besteht jedoch wird dieses in 30 Jahren hoffentlich entwickelt sein. Kunststofffenster sind langlebig, pflegeleicht und kostengünstig. Die Fensterrahmen werden von außen weitgehend mit Perimeterdämmung eingepackt, so dass sie nur bei Fenstern, die geöffnet werden können von außen sichtbar sind. Durch die Überdämmung nimmt der Kunststoff auf Dauer keinen Schaden. Bautechnisch ist der Einbau am unproblematischsten. Holzrahmen würden etwa 20 Prozent teurer ausfallen. Hier haben wir uns auf einen Kompromiss einstellen müssen, die Wahl der Fester wird sich ausgehend von den Dämmwerten und der Optik also primär durch den Preis entscheiden.  

 

Rolläden und Sonnenschutzsysteme

 

16.08.2002

Wir hatten uns entschlossen, im Erdgeschoss auf der Südseite Holz-Stahl-Schiebeelemente mit Motorantrieb zur Beschattung einzusetzen (handwerkliche Fertigung nach Vorgaben) sowie im Obergeschoss scheibeninnenliegende, motorbetriebene Rollosysteme der Fa. Consavis / Südwestglas einzusetzen. Alle anderen Fenster (Ost-, West- und Nordfenster erhalten keine Rolläden oder Sonnenschutzsysteme. Rolläden dienen zur Verdunkelung und bieten unter gewissen Umständen Schutz vor ungebetenen Gästen. Sollten die Gäste großes Interesse an einem unangemeldeten Besuch empfinden, können auch Rolläden nur bedingt derartige Gäste davon abhalten. Rolläden dienen auch zur Verdunkelung. Letztere ist auch mit innenliegenden Rollos möglich. Ein Schutz vor ungebetenen Blicken ist aufgrund der Struktur des Grundstücks eingeschränkt. Die Planung der Schiebeläden sollte z.B. durch die Fa. Werner erfolgen. www.klappladen.de

21.10.2002

Nachdem wir und unser Bauleiter mehrere Angebote unterschiedlicher Fensterbauer vorliegen haben müssen wir feststellen, dass die Fenstergläser mit scheibeninnenliegenden Rollos der Fa. Consavis/Südwestglas nicht bezahlbar sind (bei dem geforderten Preis könnte man auf die Idee kommen, dass die Rollos von Consavis aus Gold bestehen - siehe z.B. Angebot Fa. Koch, Pos 14,14,16). Darauf hin haben wir uns nun dazu durchgerungen, auch hier Kunststofffenster mit außenliegenden elektrischen Jalousien einzusetzen, da wir so an den drei Fenstern ca. € 4.500,- einsparen können. 

 

 

Heizungskonzept

 

 

Auch ein Passivenergiehaus hat im Winter einen Restwärmebedarf, der mit einer Heizung abgedeckt werden muss. Wir haben uns ursprünglich trotz Bedenken oder besser Einwände unseres Lüftungsbauers für eine passivhaustaugliche Verbrennungsheizung mit Edelstahl-Außenkamin entschieden (also die allgemein bekannte Angstheizung), die neben Strahlungswärme auch warmes Wasser erzeugen kann. Gründe: Auf keinen Fall wollen wir Öl oder Gas verbrennen. Heizen mit Strom kommt ebenfalls nicht in Frage. Als Alternative stand noch eine Wärmepumpe mit Erdwärmetauscher zur Debatte, jedoch kann diese nur für Niedertemperaturheizzwecke sinnvoll genutzt werden. Wir haben uns für eine Verbrennungsheizung entschieden, deren Abgase umweltverträglich sind. Die Verbrennung muss vollständig und kontrolliert erfolgen. Entsprechende Vorschläge werden durch Herrn Schweikert erarbeitet. Ergebnisse sollen bis 23.08.2002 vorliegen.

 

16.09.2002 Da derzeit kein taugliches Festholzheizsystem zu bekommen ist, haben wir uns für eine Wodtge Pelletheizung entschieden. Die Kaufentscheidung wird jedoch kurzfristig getroffen, falls der  menschliche Erfindergeist es bis in 9 Monaten doch noch schafft, ein brauchbares Festholz-Gerät auf den Markt zu bringen. 

21.10.2002

Der Pelletofen kostet mit Kamin ca. € 10.000,-. Da die Wasserleitungen zwischen Therme und Ofen in die Betondecke eingelassen werden müssen, wird die Verrohrung auf Basis eines Pelletofens vorgenommen, falls dieser nach einem Winter "Probebetrieb" ohne Angstheizung nachgerüstet werden muß. Der Ofen kostet derzeit also nahezu soviel, wie eine konventionelle Heizung für ein Niedrigenergiehaus, obwohl unser Heizwärmebedarf deutlich niedriger liegt. Wir werden den ersten Winter also den Test ohne "Heizung" machen.  

 

 

Solaranlage

 

Geplant ist derzeit eine Sonnenkraft-Indach-Solaranlage (Flachkollektor mit 8,8 m²) - siehe Baubeschreibung 

 

Schornstein

 

Entgegen der ursprünglichen Planung wird der Schornstein als Außenwand-Edelstahlkamin ausgeführt. Ein innenliegender Kamin kann nicht akzeptabel gedämmt werden und würde im Winter als "Kühlfinger" im Wohnraum stehen (wenn gerade nicht geheizt wird). Der Einbau kann erfolgen, sobald das Haus dicht  und weitgehend fertig ist. Der Zugang zum Kamin ist jederzeit möglich, der Schornsteinfeger kann diesen jederzeit reinigen, ohne dass im Haus "Schmutz" anfällt. Der Schornstein kann, wenn der Pelletofen (oder anderer Ofen) benötigt wird, schnell nachträglich eingebaut werden. Bis dahin fallen auch keine Kosten für den Monopol-Schornsteinfeger an. Da wir den 1.Winter ohne Pelletofen auskommen wollen, wird der Kamin also auch erst ein- bzw. angebaut, wenn feststeht, welcher Ofen tatsächlich zum Einsatz kommen soll. Die derzeit ca.50€ Kaminfegergebühren können wir also getrost anderweitig verwenden.

 

Heizkörper

 

Zusätzliche Heizkörper werden auch im Passivhaus benötigt. Wir benötigen diese später im Untergeschoss - wenn die Räume als Wohnraum genutzt werden - sowohl unter der Treppe als auch im "Hobbyraum" unter dem Wohnzimmer. Da weder Fußboden- noch Wandheizungen eingebaut werden, bieten sich handelsübliche Konvektorheizkörper an, die bei Bedarf leicht in Aufputzmontage erweitert werden können. Die Versorgung der Heizkörper mit warmem Wasser erfolgt über den Kombi-Solarspeicher, an den auch der Heizkaminofen angeschlossen werden kann. Der Heizkaminofen ermöglicht hohe Wassertemperaturen im Kombispeicher (60-95 Grad). Hierdurch können schnell und gezielt Räume wie Badezimmer und Kellerräume über Strahlungswärmeheizkörper erwärmt werden, wenn dies notwendig wird. Durch die offene Bauweise und die Funktion der Lüftungsanlage wird Wärme schnell im Haus verteilt. Strahlungswärme wird dagegen durch träge Materialien, Cotto und Beton der Böden und Decken "gespeichert". Die Regelung der Heizkörper soll über ein einziges Ventil erfolgen (alle an, alle aus), da durch die offene Bauweise und das Lüftungskonzept keine Wärmeinsel vorhanden ist. Selbstverständlich bieten sich Niedrigtemperaturheizkörper an, die mit niederen Vorlauftemperaturen arbeiten. 

 

Tragkonstruktion EG

 

Da im Erdgeschoss wenig tragende Wände vorhanden sind, müssen Unterzüge eingebaut werden. Die Unterzüge werden in Form von Stahl-T-Trägern als Verlängerung des Treppenhauses ausgeführt. Die Stahlträger bleiben vollständig sichtbar und werden Anthrazit  - Grauschwarz gestrichen. Im Bereich des in der Baugenehmigung eingezeichneten Kamins wird die Konstruktion mit einer Säule unterstützt, farblich angeglichen. Die im Genehmigungsplan eingezeichnete Säule neben dem Küchenblock entfällt. Die Stahlträger werden gelocht. Zur Aufnahme der Stahlträger an der Südfassade wird ein Querträger benötigt, der jedoch in der Wand verschwindet. Daher werden die Fenster von 2.50 auf 2.30 Meter Höhe verkleinert.

 

Bodenbeläge

 

16.08.2002

Die Auswahl der Bodenbeläge wurde festgeschrieben. Im Erdgeschoss wird bis auf das Schlafzimmer vollständig mit echtem Cotto-Boden ausgelegt. Der Cotto-Boden wird direkt auf die Betondecke geklebt. Im Schlafzimmer und im gesamten Obergeschoss werden Linoleum-Böden mit Korkunterbau verlegt. Der Linoleum-Boden ist bereits bemustert. Im Keller wird die Betondecke mit Ausnahme des Treppenhauses nur mit entsprechender Bodenfarbe gestrichen.

 

Treppe

 

16.08.2002

Aufgrund vorliegender Muster haben wir uns entschlossen (ein entsprechendes Angebot vorausgesetzt) eine Treppe der Fa. Brenner in Schwaigern einzubauen. Die Treppe wird von einer Flachstahlwanne getragen. Die Stufen müssen mindestens eine Tiefe von 30 cm aufweisen und werden in Buche, passend zu den Türen eingebaut.

Die Treppe wird in Holz-Stahl-Konstruktion als U-Treppe mit Podest ausgeführt. Die Stahlwangen und das Geländer werden farblich den Unterzug-Stahlträgern angeglichen, das Podest soll von den selben Trägern wie die Wohnzimmerdecke getragen werden. Der Handlauf wird in Holz ausgeführt. 

 

Tragende Säulen für Dachpfetten

 

15.09.2002

Die Tragsäulen in Stahl für Pfetten können in der Wand verborgen oder sichtbar ausgeführt werden. Wir wollen die Tragkonstruktion sichtbar ausführen. Die Tragsäulen werden wie die Unterzüge im Erdgeschoss gestrichen. Die Platzierung (Galerie oder Zimmer wird noch entschieden - derzeit nicht bauentscheident)

 

Elektroinstallation

 

EIB, Elektro Schnell

 

Lüftungsanlage

 

30.09.2002

Die Planung des Erdwärmetauschers und der Lüftungsanlage ist abgeschlossen. Die Leitungswege sind definiert, lediglich die Auswahl der Materialien für Rohre ist noch nicht abgeschlossen. Die Ansaugung der Außenluft erfolgt im Bereich des Lichthofes auf der Ostseite (hoffentlich raucht der Kamin nicht...). Die Rohre verlaufen dann Richtung Süden (im Abstand von einem Meter vom Haus weg, Auf Höhe der Terrasse mündet der Erdwärmetauscher in einem "Geberit-Kugel-Verteiler", teilt sich in zwei Stränge, die dann parallel zur Haussüdseite zur Süd-West-Ecke des Hauses verlaufen, wo die beiden Stränge wieder über einen Kugelverteiler vereint werden um dann auf Höhe des Badezimmers auf der Hauswestseite in den Technikraum münden. Der Einlass in den Technikraum erfolgt in 40-50 cm Höhe (vom Fussboden UG aus gemessen) um noch einen Kondensatablauf unterzubringen, und mündet dann augenblicklich in der Paul Thermos 200 DC. Eine direkte Ansaugung von Aussenluft ohne Erdwärmetauscher wird nicht eingebaut, weil unnötig, uneffektiv und unpraktikabel. 

 

In der Theorie hatte ich zwar immer im Hinterkopf, dass der Erdwärmetauscher nur bei Außentemperaturen unter 5 Grad bzw. über 20 Grad Celsius Sinn macht, der Praktiker ist jedoch anderer Meinung (seine Argumente überzeugen, Theorie und Praxis sehen oft unterschiedlich aus, wir haben das Thema angesprochen, wurden aber von der einfachen Lösung überzeugt).

 

Im Haus wird die Luft wie folgt (geplant) verteilt. 

Das Arbeitszimmer im UG erhält eine Luftein- und Auslass. Die Lüftungsrohre werden in der Betondecke eingelassen.

Die Waschküche erhält eine schwache Zuluft- und Abluftdüse, um einen Luftaustausch zu gewähren (Rohre sichtbar).

Der Voratsraum und der Erdkeller erhalten eine eigene "Lüftungsanlage mit Erdwärmetauscher ohne WRG", die sich aus einem einfachen Rittallüfter mit Zeitschaltuhr zusammensetzt. Einlass der Luft im Erdkeller mit Kondensatablauf, Auslass im Vorratskeller über gemeinsamen "Abluftschacht".

 

Im EG erfolgt die Zuluft im Schlafzimmer, im Wohn- und im Esszimmer und wenig in der Speisekammer über Deckendüsen (alle Lüftungsrohre in der Betondecke eingelassen. Die Abluft wird in der Küche (vorwiegend) und im Bad (weniger) entnommen. Das Dad erhält eine Überströmleitung vom Flur aus, dass tatsächlich dort auch Luft abgesaugt werden kann. 

 

Im Dachgeschoss wird im Kinderzimmer sowie im Schlaf- und Arbeitszimmer Luft eingeblasen, im Badezimmer abgesaugt. 

diskutiert wird noch eine zusätzliche Absaugung der Warmluft unter dem First, um eine vollständige Umwälzung der Luft herzustellen.

 

Leitungswege und Details werden in den Arbeitsplänen sichtbar werden, die demnächst vorliegen werden.

 

Innentüren

 

CW-Lang, Talheim, Ziegler, Öhringen - siehe Baubeschreibung

 

Garage

 

Eine simple Fertiggarage kostet mit Unterbau, Tor und etwas Elektroausstattung bereits € 9.000. Wir beabsichtigen daher zuerst zu prüfen, welchen Nutzen die Garage für uns haben sollte und errichten diese dann bei Bedarf. 

 

Dämmung Außenwand

21.10.2002

Marmorit, STO - Die Dämmung ist derzeit mit 20 cm gemäß Baubeschreibung kalkuliert. Da diese jedoch erst in 6-8 Monaten angebracht wird, wird die abschließende Entscheidung noch etwas warten dürfen. 

 

 

 

 

 

www.bauweise.net