Die wichtigsten Wärmebrücken, die es gilt auszuschalten sind: |
Die folgende Aufzählung stellt keine quantifizierende Gewichtung dar. Die
energetische Auswirkung der einzelnen Wärmebrücke steht in Abhängigkeit vom
gewählten Bausystem und den eingesetzten Materialien.
Sockelanschluß zu beheiztem Keller |
Wegen des Umfangs am Bau und dem Ausmaß der Verluste ist der Fußpunkt Außenwände
zu Fundament oder Kellermauer eine Wärmebrücke, welche verstärktes Augenmerk
verdient.
Die Punkte Attikamauer und Drempelabschluß sind analog zu behandeln, wenn auch
von etwas geringerer Auswirkung.
Die übliche Praxis der Perimeterdämmung ist in Kombination mit der Dämmung
der Kellerdecke unten (bei einer Sanierung meist die einzig wirtschaftliche Lösung)
bei weitem weniger wirksam und wesentlich teurer als die Entkoppelung mit
geringer wärmeleitenden Mauersteinen und der Anordnung der Dämmlage in
derselben Ebene .
Pro Jahr gehen durch diese Schwachstelle pro m Wand zusätzlich bis zu 30 kWh
(Stahlbeton sogar bis 60 kWh) oder mehr als 3 l Heizöl verloren. Für ein
Einfamilienhaus mit 40 m Umfang an einem durchschnittlichen Standort mit
3800 HGT (Heizgradtagen) und 85% Jahresnutzungsgrad der Heizung sind das 141 l
Heizöl. Durch thermische Trennung mit einem schlecht Wärme leitenden Stein
(z.B. Porenbeton 500 l = 0,12 W/mK oder Schaumglas
mit l = 0,045 bis 0,52 W/mK) werden die linearen
Verluste um bis zu 95% gesenkt. Die tiefste Temperatur im Eck Mauer zu Fußboden
wird je nach Material von ca. 14°C (Da ist Kondensat in Außenecken durchaus
noch möglich!) auf 16-19°C angehoben, wodurch Tauwasser auch in Außenecken
unwahrscheinlich wird.
Noch dringlicher als bei monolithischen Mauern ist die thermische Entkoppelung
zu Fundament bzw. Keller bei Mauerwerk mit Wärmedämmverbundsystemen (WDVS).
Die Wärmebrücke beim Mauerwerk mit WDVS ist noch ausgeprägter, weil die Leitfähigkeit
schwerer Hochlochziegel oder Betonsteine 2-5mal so hoch ist wie bei porosierten
Leichtziegeln, Porenbetonsteinen oder Blähtonsteinen. Durch die außen liegende
Dämmung liegt praktisch der ganze Wandquerschnitt im warmen Bereich, somit
nimmt im Unterschied zum vorigen Beispiel der Wärmefluß zur Mauersohle nach außen
hin kaum ab. Je nach erforderlicher Druckfestigkeit ist diese Entkoppelung mit
ein bis zwei Scharen Porenbetonsteinen oder einer Lage Schaumglas in Ebene der Dämmung
Kellerdecke zu erzielen.
Nachfolgende Bilder veranschaulichen die oben genannten Faktoren anhand eines ungedämmten Kellerbodens
Deutlich ist im rechten oberen Bild zu erkennen, daß der ungedämmte Betonboden die Raumwärme ungehindert an das Erdreich abgibt während die besser gedämmte Wand aus Gasbeton an der Außenseite fast kühl beibt. Die zugehörigen Isothermen zeigt das Bild unten rechts. Die Isothermen können auch wie im nachfolgenden Bild farblich dargestellt werden.
Nochmals die selbe Betrachtung in einer anderen Darstellung:
Eine Zweischalige Wand in der Aufsicht (innen Kerndämmung)
Aufsicht auf einen Wandvorsprung (Erker)
Der selbe Erker nun mit Zweischaligem Mauerwerk und Dämmung
Zur Lage der Wärmedämmung ober- oder unter Kellerdecke: Zitat Ing. K. H.
Schlechter: "Als Alternative zu der seit Jahren ausgeführten Dämmung der
Kellerdecke an der Unterseite mittels Einlegen von Mehrschichtplatten wurde die
Ausführung der gesamten Dämmung auf der Decke mit Wärmebrücken-Unterbrechung
im Wandbereich untersucht. …Dabei ergaben sich sowohl für die Außenwand als
auch für die tragenden Mittelmauern Verbesserungen der Oberflächentemperaturen
[um 0,2 bis 0,3 K. Gegenüber mitbetonierten Mehrschichtplatten… kostet die Dämmung
oben inklusive thermischer Entkoppelung bei ]sonst gleicher thermischer Qualität
um 48% weniger…"
(Kürzungen vom Autor mit …gekennzeichnet, Ergänzungen in [ ])
Vergleichende Berechnungen zeigen:
Nach thermischer Entkoppelung im Mauerwerk erzielen zusätzliche Dämmmaßnahmen
insbesonders im Perimeterbereich nur mehr geringe Verbesserungen. Die Perimeterdämmung
sorgt in dem Fall für Frost- und Kondensatfreiheit des Kellers.
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