Diskussions-
Grundlage 09.02.2003 |
Sinnvolle Kombinationen von Wärmepumpen mit der Betonkernaktivierung II |
Allgemeines | WP-Funktion | Funktion-Heizzahl |
Betonkernaktivierung | Einbauvarianten Diskussion | WP-Ökobilanz |
Auf die nachfolgend beschriebenen Systemlösungen sind wir durch mehrere Gespräche mit dem Ingenieurbüro Dieter Stein, Bammental, aufmerksam geworden. Wir möchten die Lösungen kurz vorstellen.
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Wir haben uns inzwischen intensiv mit den möglichen Heizkonzepten für unser Energiesparhaus auseinandergesetzt. Obwohl wir bereits mit dem Bau begonnen haben steht die entgültige Konzeption unseres Heizkonzeptes noch nicht fest. Derzeit steht fest, dass ein Solarkollektor (9m²) zum Einsatz kommt, welcher in den Sommermonaten und in der Übergangszeit genug warmes Wasser für den Brauchwasserbedarf bereitstellen kann. Zusätzlich befindet sich im Brauchwasserspeicher ein Heizstab für den Notbetreib.
Bild 1
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Mit der oben dargestellten Anlage ist
es jedoch nicht möglich, in den Wintermonaten ausreichend viel
ausreichend warmes Wasser herzustellen. Deshalb benötigen wir auf jeden
Fall eine weitere, wetter- und sonnenscheinunabhängige
Wärmequelle. Standardmäßig dient als derartige Wärmequelle eine
Verbrennungsheizung. Da wir auf keinen Fall selber fossile Brennstoffe
verbrennen wollen, bestand bis jetzt die Idee, mit einem wasserführenden
Pelletkaminofen die Wärmelücke zu schließen. Der Pelletofen sollte im
Wohnzimmer aufgestellt werden und 80% seiner Wärmeabgabe an einen
Pufferspeicher übergeben, als welchem Brauchwasser und Heizungswasser
für Radiatoren entnommen werden kann. Das Konzept ist an anderer Stelle
bereits ausführlich referiert worden. Der Pelletofen hat jedoch den
Nachteil, dass die Pellets nur als Sackware gekauft werden kann, welche
unverhältnismäßig teuer sind. Zudem werden dabei auch 20% der Wärme an
den Raum abgegeben, auch wenn dort keine Wärme benötigt
wird.
Bild 2 |
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Des Rätsels Lösung ist der Einsatz einer Wärmepumpe. Die
Wärmepumpe pumpt Wärme aus dem Erdreich in den Kombikessel und erzeugt
dort warmes oder besser sogar heißes Wasser, welches für den
Brauchwasserbedarf und für die Erwärmung der Radiatoren mit heißem
Wasser decken kann. Die Betrachtung hat nur einen kleinen Haken, sie ist
unwirtschaftlich, wie aus den zuvor dargestellten theoretischen
Betrachtungen ersichtlich wird. Trotzdem ist dies die standardmäßig
eingesetzte Variante.
Bild 3 |
Bisher hat die Betrachtung wenig mit Betonkernaktivierung zu
tun gehabt, das wird sich hiermit ändern. Die Wärmepumpe übergibt
normalerweise - wie in obiger Grafik ersichtlich, die freiwerdende Wärme
an ein anderes Transportmedium, meißt Wasser, welche über den
Wärmespeicher an Radiatoren gepumpt wird. Hierfür muß das Wasser wie in
die Solarkollektoren gepumpt werden.
Bild 4 |
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Es ist jedoch auch möglich, dass der warme, unter Druck
stehende Teil des "Kältemittelkreiskaufes" seine Wärme nicht
an Wasser sondern an andere Feste Baukörper abgeben kann. Als fertige
Lösung wird z.B. eine Wandheizung angeboten, die über eine Wärmepumpe
betrieben wird, ohne dass das Wärmetransportmedium wechselt. In der
Wärmepumpe selber verbleibt nur der Verdichter und das Expansionsventil.
Da wir jedoch keine Wandheizung wünschen und auch eine klassische
Fußbodenheizung im Estrich nicht möglich ist, suchen wir derzeit nach
einer Möglichkeit, die Wandheizung in den Boden zu legen, was einer
Betonkernaktivierung entspricht. Die klassische Betonkernaktivierung
arbeitet im Gegensatz zu der gerade beschiebenen Lösung mit Wasser,
welches in Kunststoffleitungen geführt wird. Doch auch diese
Lösung ist uns noch nicht ausgereift genug.
Bild 5 |
Nicht ausgereift deshalb, weil die Wärmepumpe nicht mit der
Solarkollektoranlage kombiniert ist. Die linke Darstellung ähnelt Bild 3,
trotzdem haben wir die Grafik neu zusammengestellt, weil das
Wirkungsprinzip auf den Kopf gestellt wurde. Die Wärmepumpe ist nicht
mehr mit der wärmeabgebenden, sondern mit der wärmeaufnehmenden Seite
mit dem 1.Pufferspeicher verbunden. Dargestellt ist der Winterbetrieb.
Im Winterbetrieb erreicht die Temperatur im Pufferspeicher
bei alleiniger Beheizung über die Solarkollektoren keine 35 Grad. Damit
kann weder Brauchwasser erwärmt werden, noch reicht es für den Betrieb
von Heizkörpern. Jedoch ist der Solarspeicher immer noch eine sehr gute
Wärmequelle für die Wärmepumpe.
Bild 6 |
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Bild 7 ist eine Kombination aus Bild 3 und Bild 6. Die Sonnenkollektoren heizen den großen Pufferspeicher auf 30 Grad auf. Die Wärmepumpe entnimmt permanent Wärmeenergie aus dem großen Pufferspeicher in den kleinen Brauchwasserspeicher oder nutzt die Wärme für die Betonkernaktivierung. Auf diese Weise kann im Winterbetrieb weit mehr Wärme über die Solarkollektoren gewonnen werden, als über die gängige Variante. Zudem erreicht die Wärmepumpe über die hohen Vorlauftemperaturen sehr hohe Heizzahlen (bis 8) und sind somit höchst wirtschaftlich. | |
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Bild 8 zeigt ein Detail der Wärmepumpe genauer. Im Winter wird als Wärmequelle für die Wärmepumpe auch der Solarspeicher genutzt. Im Solarspeicher werden an kalten Tagen nur niedrige Wassertemperaturen erreicht. Mit der gespeicherten Wärmeenergie alleine kann weder geheizt noch warmes Brauchwasser erzeugt werden jedoch ist das Wasser immer noch wärmer als das Erdreich, aus dem die Wärmepumpe normalerweise die Wärmeenergie bezieht. Die Wärmeenergie des großen Solarspeichers wird mittels WP in den kleinen Brauchwasserspeicher überführt, aufgrund "relativ hoher" Vorlauftemperatur mit einer akzeptablen Heizzahl. | |
Bild 9 |
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Bild 9 zeigt die
Gesamtkonfiguration der Anlage einschließlich der
Fußbodenkernheizung.
Die Betonkernaktivierung sollte nicht wie standardmäßig mit einer wassergeführten Anlage erfolgen, sondern wie von herrn Stein vorgeschlagen mit Kältemittel betrieben werden. Diese Konfiguration ist bisher für Wandheizungen erprobt, als Heizun in der Betondecke fanden wir bisher keine Referenzinstallation. Uns interessiert nun speziell die Anforderungen an das Rohrmaterial, das in der Betondecke verlegt werden könnte. Zudem interessiert uns ein Lösungsvorschlag für die genaue Verschaltung und Steuerung der Gesamtanlage. |
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Index:
1 - Wärmepumpe 2 - großer Pufferspeicher 3 - Verdichter WP 4 - Expansionsventil WP 5 - Bypass zum Pufferspeicher 6 - Bypass vom Pufferspeicher |
7 - Umschalter zum kleinen Brauchwasserspeicher
in WP
8 - kleiner Brauchwasserspeicher 9 - Solarkollektor 10 - Betonkernaktivierung 11 - Wasserzufuhr/Entnahme 12 - Kreiselpumpe Solarkollektor |